Touristensorgen auf Mallorca: Stornierungen aufgrund von Überfüllung und Touristenphobie
In den letzten Wochen verzeichneten die Tourismusunternehmen auf Mallorca einen deutlichen Anstieg der Anfragen und Stornierungen von Buchungen, was auf die wachsende Besorgnis über die Überfüllung und die Tourismusphobie zurückzuführen ist, die sich auf der Insel manifestiert. Die Situation, die sowohl bei den Touristen als auch bei den lokalen Anbietern Besorgnis ausgelöst hat, spiegelt ein Klima der Spannung wider, das mit dem Fortschreiten der Hochsaison zu eskalieren scheint.
Besorgnis unter Touristen
Seit Beginn der Saison hat die Presse in den wichtigsten Herkunftsländern von Touristen ausführlich über die Proteste auf Mallorca und in anderen Regionen der Balearen berichtet. Dies hat viele Besucher, darunter auch Stammgäste, dazu veranlasst, ihren Urlaub auf der Insel zu überdenken und sogar bestätigte Buchungen zu stornieren.
Maria Gibert, Geschäftsführerin des Verbandes der Beherbergungsbetriebe auf den Balearen (HABTUR), zeigt sich besorgt und stellt fest, dass "langjährige Kunden, die bereits reserviert hatten, angerufen haben, um ihre Reservierung zu stornieren und es vorziehen, ihren Besuch auf die nächste Saison zu verschieben, um zu warten, bis sich die Lage beruhigt hat". Laut Gibert häufen sich die Anfragen von Touristen, die um ihre Sicherheit besorgt sind, mit Fragen wie "Ist es gefährlich, nach Mallorca zu fahren? Werden wir verletzt werden?
Auswirkungen auf den Sektor der Ferienvermietung
Dieses Szenario teilt auch Yoann Blanc, Mitinhaber von Alquilair, der feststellt, dass "wir seit Wochen Nachrichten von Gästen beantworten, die über Berichte über Touristenphobie in ihrer Heimat besorgt sind". Ein Beispiel für diese wachsende Feindseligkeit ereignete sich vor kurzem in Bunyola, wo eine Familie, die in einer Ferienunterkunft wohnte, Aufkleber an ihrem Mietwagen fand, auf denen stand: "Tourist go home".
Solche Handlungen, zu denen auch touristenfeindliche Schmierereien an verschiedenen Stellen der Insel gehören, wie die Botschaft "Tourismus Macht Frei", eine Parodie auf die Nazi-Parole "Arbeit Macht Frei", schüren ein Klima der Unsicherheit und Besorgnis, das sich auf den gesamten Tourismussektor auswirkt.
Wohin gehen wir?
Yoann, der auch Präsident des Verbandes der Jungunternehmer der Balearen (AJE Balears) und Vorstandsmitglied des Cercle d'Economia de Mallorca ist, hat seine Besorgnis über die Entwicklung der Situation zum Ausdruck gebracht. "Es beunruhigt mich, weil ich nicht weiß, wie es weitergehen wird", meint er und fügt hinzu, dass die Eskalation der Spannungen bei den Protesten unvorhersehbare Folgen für den Tourismus auf der Insel haben könnte.
Auch wenn der Sündenbock in diesem Konflikt die Vermietungsbranche zu sein scheint, warnt Blanc, dass sich die Sorge auch auf die Hotels erstreckt, wo die Kunden beginnen, die gleichen Fragen zu stellen. "Was wir in diesem Sommer erleben, wird zu einer emotionalen Angelegenheit", schließt er und betont die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um sowohl für die Touristen als auch für die lokalen Betreiber den Seelenfrieden wiederherzustellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Prognosen für die Saison zwar optimistisch waren, die derzeitige Situation jedoch die Entwicklung des Tourismus auf Mallorca erheblich beeinträchtigen könnte, wenn sie nicht richtig gesteuert wird. Die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Überfüllung der Touristen und der Tourismusphobie erfordert eine koordinierte Reaktion, die alle Akteure des Sektors einbezieht, um zu verhindern, dass diese Bedenken in naher Zukunft zu einem größeren Problem werden.